OTZ-Artikel

„Ich setze mich ausdrücklich für ein Jugendgremium in Rudolstadt ein“
Rudolstadt. Stadträtin Katharina Fritz (Linke) über Jugendbeteiligung und eine Regenbogenfahne am Rathaus


„Ich setze mich ausdrücklich weiterhin für die Schaffung eines Jugendgremiums in der Stadt Rudolstadt ein. Ein Kinder- und Jugendbeirat mit Anhörungspflicht ist ebenso eine Kernforderung unseres Jugendwahlprogramms der Linksjugend (Jugendverband der Partei die Linke) wie auch mein persönliches politisches Ziel“. Das sagt Katharina Fritz, Stadträtin der Linken in Rudolstadt. Sie reagiert damit auf eine Äußerung in dem Beitrag „Ein Jahr im Stadtrat Rudolstadt: Drei junge Frauen ziehen Bilanz“ vom 24. Juni.


Die Lebensrealitäten junger Menschen verstehen

Dort wurde sie dahingehend zitiert, sie würde ein Jugendgremium in Rudolstadt ablehnen. „Das ist falsch“, stellt sie dazu klar. „Ziel meiner Aussagen im Gespräch für diesen Artikel war es, darauf hinzuweisen, dass wir ein solches Gremium nicht vorschnell per Beschluss ins Leben rufen sollten. Wir sollten zunächst die bestehenden Strukturen einbeziehen und Erkenntnisse über Beteiligungsbedürfnisse junger Menschen in der Stadt gewinnen“, macht sie deutlich.


Und ergänzt: „Ich begrüße das Vorhaben des Sozialausschusses ausdrücklich, sich intensiv mit dem Thema Jugendbeteiligung auseinanderzusetzen und gemeinsam mit der Jugendarbeit auf Kinder und Jugendliche zuzugehen. Dabei wünsche ich mir von den Stadträtinnen und Stadträten, dass sie wirklich zuhören und versuchen, die Lebensrealitäten junger Menschen in unserer Stadt zu verstehen. Ein Kinder- und Jugendgremium ist zweifellos wünschenswert, aber ich bin der Auffassung, dass genau die Menschen, die es betrifft, an dem Prozess der Gestaltung beteiligt werden sollten“.


Regenbogenfahne als Zeichen der Solidarität
Darüber hinaus bezieht sie sich auf ihre Anfrage in der jüngsten Stadtratssitzung an den Bürgermeister bezüglich der Anbringung einer Regenbogenflagge am Rathaus. „Meine Anfrage betraf ausschließlich die saisonale Anbringung im Pride-Monat. So wie andere Städte auch, könnte auch Rudolstadt temporär eine Regenbogenfahne als Zeichen der Solidarität am Rathaus zeigen“, erklärt sie dazu. Der Bürgermeister verneinte dies. „Was ich als bedauerlich empfinde, da es ein Zeichen für Akzeptanz und Vielfalt in unserer Stadt wäre und wir als Stadt zeigen könnten, dass wir an der Seite von queeren Menschen stehen, die Teil unserer Gesellschaft sind.