Saalfelder Mitgliederversammlung stellt Kandidaten zur Stadtratswahl auf

Sven Kurzhauer

Am Donnerstag, dem 21.02.2019, traf sich die Saalfelder LINKE im Wahlkreisbüro HASKALA zu ihrer Gesamtmitgliederversammlung.

Eine Versammlung erfordert zuweilen viel Sitzfleisch, zumal es sich bei dem Treffen um die Verabschiedung eines Wahlprogramms und die Kandidatenaufstellung für den Saalfelder Stadtrat handelte. Damit das Fleisch auch sitzen kann, begaben sich am Sonnabend zuvor zwei Frauen in den Saalfelder Weltladen, um Stühle zu reinigen für den Transport ins HASKALA und damit die Sitzkapazitäten zu erweitern. Die Stühle wurden auch benötigt, denn 33 Versammlungsteilnehmer fanden sich zusammen. Der zeitliche Rahmen erforderte Kondition und somit wurde zur Stärkung ein kleines, aber feines Büfett bereitgestellt. Danke an dieser Stelle an Stefan vom HASKALA für seine professionelle Unterstützung.

Zu Beginn berichtete der Fraktionsvorsitzende der Stadtfraktion Andreas Langen über die geleistete Arbeit in der aktuellen Wahlperiode. Der finanzielle Spielraum der Stadt Saalfeld konnte erweitert werden, während in den Jahren zuvor die Haushaltssicherung im Vordergrund stand. Unter diesem Aspekt wurde die Bezuschussung der Schülerspeisung wieder aufgenommen. Die Eingemeindung der neuen Saalfelder Gebiete verlief relativ reibungslos. Neue Aufgaben ergeben sich aus dieser, wie z.B. die kostenintensive Modernisierung der Feuerwehr. Nicht alle Aufgabenstellungen der aktuellen Wahlperiode wurden umgesetzt. So konnte die Einführung einer Baumschutzsatzung nicht realisiert werden. Diese Aufgabe wurde als unrealistisch eingeschätzt, da diese nur auf privaten Grundstücken im Saalfelder Kerngebiet Anwendung finden könne. Im Stadtteil Gorndorf und auf öffentlichen Flächen würde die Satzung rechtlich nicht greifen. Aus diesem Grund findet sich die Baumschutzsatzung im neuen Wahlprogramm nicht wieder.

In diesem setzt sich die Saalfelder LINKE neben Themen wie bezahlbares Wohnen, Modernisierung der Feuerwehr, medizinische Grundversorgung, Ankauf und Entwicklung der „Saller-Flächen“ auch für die Entwicklung der Stadtverwaltung ein, die Digitalisierung soll weiter einziehen, um Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, Verwaltungsdinge auch von zu Hause regeln zu können. Kompatible Computerprogramme in den Verwaltungen im Städtedreieck sollen deren Zusammenarbeit fördern.

Vor der Wahl der Kandidatinnen und Kandidaten der offenen Liste der LINKEN wurde über Parteimitgliedschaft unserer Abgeordneten und Kandidaten diskutiert. An der Basis besteht der Wunsch nach einer Mitgliedschaft ihrer Abgeordneten. Dieser Wunsch ist verständlich und steht in manch einem Fall der persönlichen Einstellung des Abgeordneten kontrovers gegenüber. In anderen Fällen ist aber eine zukünftige Mitgliedschaft, resultierend aus der Zusammenarbeit mit der Partei, möglich. Entscheidend ist doch die persönliche Lebenseinstellung der Einzelnen, gepaart mit einer hohen Schnittmenge der Identifizierung mit den Zielen der Partei. Auch die Kompetenz ist ein wichtiger Faktor bei der Kandidatenwahl.

Für die Aufstellung der Kandidatinnen und Kandidaten ist die Quotierung in unserer Partei fest vorgeschrieben. Da auf den ersten drei Plätzen nur eine Frau kandidierte, sind trotzdem zwei Männer unter den ersten Dreien. Die Reihung ab Listenplatz 4 erfolgte dann im Wechsel zwischen Mann und Frau.

Auf den Spitzenplatz wurde Andreas Langen gewählt. Mit der Wickersdorferin Anja Rosenbusch kandidiert ein Neuling aus dem Gebiet der Saalfelder Höhe auf Listenplatz 2. Ebenfalls erstmals bewirbt sich Sven Kurzhauer für den Stadtrat auf Listenplatz 3. Mit Sascha Krüger kandidiert ein weiterer Vertreter aus dem erweiterten Stadtgebiet.

Insgesamt stellen sich 15 Kandidatinnen und Kandidaten auf der offenen Liste der LINKEN dem Bürgervotum und werben um Wählerstimmen. Die weiteren Listenplätze sind wie folgend besetzt:

4. Reinhardt Bähring

5. Viola Rümpler

6. Helmut Kulawik

7. Monika Arnold

8. Sascha Krüger

9. Brigitte Fritzsche

10. Ingo Götze

11. Annerose Bleyer

12. Silvio Naujoks

13. Helga Scharf

14. Manfred Pätzold

15. Jürgen Reuß

 

Allen Gewählten herzlichen Glückwunsch, Dank für ihre Kandidatur und viel Erfolg!

 

Die Wahl selbst wurde durch jugendliche Hilfe unterstützt. Vertreter der Linksjugend [´solid] waren vor Ort, Louis unterstützte mit seinem Team dankenswerterweise die Wahlkommission und verhalf so zur Beschleunigung der Wahlgänge.

Auch den finanziellen Belastungen eines Wahlkampfjahres wurde Rechnung getragen. So konnten während der Versammlung Spendengelder, auch der Anstoß wurde dabei bedacht. Nach der Wahl traf man sich noch am Büfett zum gemeinsamen Gedankenaustausch, denn auch eine lange Versammlung hat den Vorzug, dass man sich wiedersieht und viel zu erzählen hat.

Nach ca. drei Stunden war die Zusammenkunft beendet, doch Halt: nicht ganz für alle! Am nächsten Tag begaben sich wieder zwei Frauen zum Veranstaltungsort, um klar Schiff zu machen und die geborgten Weltladen-Stühle für den Rücktransport bereitzustellen. Im Ergebnis erstrahlte nicht nur die Küche im HASKALA in ungewohntem Glanz. Danke an Brigitta Gutbier und Monika Arnold für ihr fleißiges und liebevolles Engagement.

 

Sven Kurzhauer