Kein guter Eindruck: Erlebnisse eines neuen Verbandsratsmitglieds des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Saale-Orla (ZASO)
Mit Beschluss des Kreistages Saalfeld-Rudolstadt BV-70/2019 vom 02.07.2019 wurde ich in den Verbandsrat des ZASO berufen. Einen Monat und mehrere E-Mails später konnte der Zweckverband es noch immer nicht realisieren, die Informationsplattform „Internetseite“ auf den aktuellen Stand zu bringen. Meine Nachfragen bei der laut Internetseite zuständigen Mitarbeiterin wurden mit einem relativ kurzen „Derzeit liegen mir keine Informationen zur Neubestellung der ZV-Räte vor…“ beantwortet. Nun kann ich nur mutmaßen woran dies liegt: am Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt oder am ZASO selbst oder am Landrat.
Mit großem Interesse verfolge ich außerdem die Berichterstattung der Lokalpresse zum Zweckverband. Von Neuordnung der Gebührenverpflichtung bis hin zur Einführung der Gelben Tonne als das Allheilmittel der entsprechenden Müllentsorgung. Ebenso interessant finde ich die vielen Meinungen von Bürgerinnen und Bürgern, die mich seitdem erreichen und die ich in meine Meinungsbildung einfließen lasse. Wobei ich sagen muss, bisher kenne ich nur die beiden Dinge – Berichterstattung in der Lokalpresse und die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger. Leider hat es der Zweckverband in vier Wochen nicht geschafft, mich als Verbandsratsmitglied über die beiden Sachverhalte zu informieren, und das, obwohl der Zweckverband selbst in einer Presseerklärung gerade betont hat, dass die Verbandsratsmitglieder über den Sachverhalt informiert werden. Ich bin gespannt, ob dies erst wenige Tage vor der geplanten Verbandsversammlung am 09.09.2019 stattfinden wird, oder ob man dem Ehrenamt mehr Zeit zur Bearbeitung von Dokumenten, Informationen und zur Meinungsbildung gibt.
Spannend sind die Themen definitiv. Immerhin gibt es viele Grundstückseigentümer, die keinen Platz für eine weitere Tonne haben, da sie z.B. die aktuellen Tonnen entsprechend umhaust und dabei mit keiner weiteren gerechnet haben.
Ebenso steht die Frage der Dicke der jetzigen Gelben Säcke, die nach Recherche von Genossen Hubert Krawczyk die dünnsten sind, die es gibt.
Weiterhin ist da die Frage nach der Verlagerung der Gebühren von den Mieterinnen und Mietern auf die Vermieterinnen und Vermieter. Gerade hier zeigt sich sehr eindeutig, dass der Zweckverband eine Arbeits- und Aufwandsverteilung durchführen möchte und das auf Kosten der Vermieterinnen und Vermieter. Ich sehe dabei weniger das Problem bei größeren Wohnungsgesellschaften, sondern eher bei kleineren Vermietern, die sich weder eine höhere Nebenkostenvorauszahlung noch den entsprechenden, damit verbundenen Erklärungsaufwand gegenüber den Mietern leisten können. Nehme ich als Beispiel meinen eigenen Vermieter mit Sitz in Erfurt mit gerade einmal 25 Wohneinheiten, so sehe ich gerade an diesem Beispiel die aufkommenden Probleme und den enorm hohen Aufwand für den Eigentümer.
Ich bin gespannt, wie lange der Zweckverband für die aktualisierte Internetseite benötigt und ebenso für das Übersenden der entsprechenden Informationen an die Verbandsratsmitglieder. Warten wir es einfach mal ab. Auf jeden Fall ist der erste Eindruck, der ja bekanntlich entscheidet, kein guter!
Sascha Krüger Verbandsratsmitglied ZASO