Zum Artikel „Verkehrsinsel überfahren“, OTZ vom 12.03.2012

Götz Kölbl

Es war nur eine kleine Meldung in der OTZ vom 12.03.12: „Verkehrsinsel überfahren“: Am Freitag gegen 9.10 befuhr ein Kraftfahrer die Schwarzburger Straße in Rudolstadt stadteinwärts. Nach eigenen Angaben übersah er die dortige Verkehrsinsel und fuhr genau über diese Verkehrseinrichtung. Durch den frontalen Aufprall gegen die beiden Verkehrszeichen mit Mast wurden diese aus den Bodenverankerungen gerissen.

Die Vorgeschichte dazu ist, dass diese Gefahrstelle lange bekannt ist, aber nichts unternommen wurde. Im Wirschaftsausschuss im Januar wurden von der Elternsprecherin der Kindertagesstätte „Louella“ die großen Gefahren des Überquerens der Schwarzburger Straße an dieser Verkehrsinsel für Kinder und Eltern mit und ohne Kinderwagen eindringlich beschrieben, eine Unterschriftsliste ergab bisher rund 500 Unterschriften. Im Beisein eines Vertreters der Polizeiinspektion, der sich in dieser Sache nicht als Spezialist sah und mit der Aussage verblüffte, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung an dieser Stelle die Gefahr nur erhöhen würde, wurde das Problem im Wirtschaftsausschuss Februar nochmals diskutiert. Als die Meinung der Verantwortlichen wieder darauf herauslief, dass man auf Grund von Gesetzen und Vorschriften gar nichts tun kann, sagte ich, dass wenn erst ein Kind dort verletzt werden würde, einen Tag später 30er Schilder aufgestellt und Schikanen in der Straße eingebaut würden. Der Bürgermeister informierte in der Zwischenzeit, es wäre „durch die Stadtverwaltung festgelegt, dass die Schilder mit den blauen Pfeilen auf der Verkehrsinsel einzukürzen sind, damit auch die Kinder diese Schilder nicht im "Sichtfeld" haben“. Mehr wurde bis zum Unfall nicht getan. Eben diese Schilder wurden bei dem Unfall weggerissen. Wie gut, dass sich zu diesem Zeitpunkt niemand auf dieser  tödlichen Gefahrenstelle aufgehalten hat.

Götz Kölbl