Aus dem Saalfelder Stadtrat: April 2025
Vereinsbus und Energiemanagement der Stadt Saalfeld
Die April-Sitzung des Saalfelder Stadtrats enthielt im öffentlichen Teil keine Tagesordnungspunkte, die dem interessierten Beobachter noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Nur wenige Punkte enthielt die Tagesordnung.
Interesse des Beobachters könnte neben Ersatzbeschaffung eines Stadt-/Vereins-Busses die Implementierung eines Energiemanagements geweckt haben. Für den zu ersetzenden Vereinsbus werden 40.000 EUR veranschlagt. Wie beim bisherigen Bus erfolgt die Ersatzbeschaffung mittels Sponsorengeldern. Der Bus dient hierbei als Werbeträger der beteiligten Sponsoren. Keine schlechte Idee zum Wohle der Stadtkasse und der Allgemeinheit. Allerdings sorgte ein externer Dienstleister für die Umsetzung und dessen Honorar erzeugte bei manchem Sponsor ein mehr als deutliches Stirnrunzeln. Sollte das Sponsoring doch für die Stadt Saalfeld sein und nicht zu viel Geld in die Kasse einer Münchner Firma fließen. Die Leistung des externen Dienstleisters organisiert die Stadt nunmehr selbst zu deutlich günstigeren Konditionen. Da es auch noch andere solche Busse gibt wie zum Beispiel einen in der Lebensgemeinschaft Wickersdorf, lassen sich auch dort als Nachahmer der Stadt Mittel einsparen.
Bei der Implementierung eines Energiemanagements wird Neuland betreten. Der Beschluss wurde schon 2022 gefasst. Es erfolgte aber jetzt die Fördermittelzusage vom Land in Höhe von 70 %. Es ist beabsichtigt, einen Energiemanager einzustellen, der die städtischen Objekte hinsichtlich Energieeinsparungsmöglichkeiten begutachtet und Einsparungen veranlasst. Gefördert werden hierbei über einen Zeitraum von drei Jahren nicht nur die Kosten für den Energiemanager, sondern auch die Investitionskosten zur Umsetzung der Energieeinsparung. Die Gesamtsumme für das Energiemanagement beträgt 422.182€, wobei durch eine Bundesförderung Mittel in Höhe von 295.527 € gemäß Kommunalrichtlinie (KRL) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz beigesteuert werden. Eigentlich ein sehr schöner Beschluss. Die Hürde liegt hierbei in der Findung eines geeigneten Energiemanagers. Ohne diesen erfolgt keine Förderung. Während man im Landratsamt diesbezüglich erfolgreich war, gibt es in Saalfelds Nachbarstädten Probleme bei der Umsetzung. Gelingt es aber, eine geeignete Person zu finden, so finanziert sich dieser von selbst über die eingesparten Energiekosten und zusätzliche Fördergelder für Investitionen. Die umgesetzten Maßnahmen wirken natürlich über die drei Jahre hinaus. Es entstehen also keine Mehrkosten und damit kein Risiko für die Stadt Saalfeld.
Eine Fraktion mochte sich dem Votum nicht anschließen. Man sorgte sich um die Steuergelder und der Beschluss sei zu unkonkret bzgl. des Aufgabengebietes eines Energiemanagers. Letzteres kann man noch verstehen. Zu dessen Klärung gibt es die vorbereitenden Ausschüsse. Hier sind solche Fragen zu klären. Die Katze wurde aber von der blauen Fraktion schnell aus dem Sack gelassen. Das Thema Photovoltaik wurde angesprochen. Man sah die Gefahr einer Priorisierung im Ergebnis der Arbeit des Energiemanagers. Das lässt sich aus der Beschlussvorlage nicht herauslesen und fällt in die Kategorie: Thema verfehlt! Konstruktive Alternative? Fehlanzeige!
Wir begrüßten den Beschluss und sehen dessen Wirkung in der Reduzierung einer hohen Kostenstelle, den Energiekosten. Die Stadt Saalfeld wird keine Mehrkosten zu tragen haben und bei Erfolg hat auch der Fördermittelgeber Steuergelder effektiv und sinnvoll eingesetzt.